Die Philosophie des Malhauses
Ein Ort des Entdeckens und Experimentierens
Das Malhaus ist einzigartig – in Biel und in der Schweiz. Es wurde 1974 vom Künstler Bendikt Salvisberg ins Leben gerufen und ist seither ein wichtiges Angebot für Kinder in der Stadt Biel.
Das Malhaus ist ganz auf die Förderung der kindlichen Kreativität ausgerichtet. An grossen Malwänden überdeckt mit Farbschichten können sich die Kinder auf ihr Werk konzentrieren, ohne darauf Acht zu geben, ob Tisch, Boden oder die Wände farbig werden – dieses kreative Arbeiten erleben sie so auf eine ganz andere Art und Weise als es im Elternhaus möglich wäre. Im Bastelraum stehen zudem verschiedenste Materialien und Werkzeuge zur Verfügung. So können Kinder mit ihren unerschöpflichen kreativen Möglichkeiten – entsprechend ihrem Alter und völlig frei – mit Farben, Papier, Ton, Karton und Holz experimentieren und ihre Geschichten erzählen.
Das Malhaus ist kein Unterrichtsraum, kein Malkurs, sondern ein Ort des Entdeckens und Experimentierens. Im Malhaus wird nicht beurteilt. Nicht die Förderung von künstlerischer Begabung ist das primäre Ziel – sondern das freie Spiel mit Farbe und Materialien ohne Erwartungsdruck und ohne Vorgabe. Dies ist grundlegend wichtig für die Entwicklung des Kindes, denn es wird dazu animiert, seine Ideen umzusetzen, eine eigene Sprache zu finden, etwas selber zu erschaffen.
Das Malhaus ist ein Ort voller Schätze – eine Art Ali Baba Höhle. Mit einem Blick verstehen die Kinder: Dies ist ihr Reich. Die Animator*innen, die den Schlüssel zu dieser wunderbaren Welt in der Hand halten, nehmen eine unterstützende und, wenn nötig, vermittelnde Rolle ein und ermöglichen dem Kind zu erkennen, wie autonom und kreativ es sein kann. Es ist schwierig, ein siegreiches Lächeln zurückzuhalten, wenn die Kleinen ihre Eltern auffordern, den Ort zu verlassen, damit sie endlich an ihre Arbeit gehen können.